Marathon & Co. bei Olympia

Wettkampf-Disziplinen im Laufsport

Alles begann mit dem Marathon. Die Olympischen Spiele entstanden bereits in der Antike, in der griechischen Ortschaft Olympia, die im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes liegt. Der Legende nach wurden die Spiele zu Ehren des griechischen Übergottes Zeus von seinem Sohn, dem Halbgott Herakles, ins Leben gerufen.

Laufsport-Wettkampf

Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit wurden 1896 in Athen ausgetragen. Die Sommerspiele werden im Vierjahresrhythmus durchgeführt, wobei der Laufsport als Wettkampf der Kategorie Leichtathletik zugeordnet wird.

Die Spiele finden jeweils im Schaltjahr statt, wobei das Internationale Olympische Komitee (kurz IOC mit Sitz in Lausanne) als Veranstalter fungiert. Die Leichtathletik gehört ebenso zu den olympischen Kernsportarten, wie beispielsweise auch die verschiedenen Disziplinen beim Schwimmen, die Kampfsportarten wie Ringen oder Boxen oder der Reitsport.

Innerhalb der Leichtathletik unterscheidet man die Unterdisziplinen Laufen, Springen, Werfen und Mehrkampf.

Die wichtigsten olympischen Laufsport-Disziplinen

Die mehr als ein Dutzend Laufwettbewerbe, die auch zukünftig bei den Olympischen Spielen stattfinden, werden in die vier Bereiche Kurz- und Langstreckenlaufen, Gehen und Springen unterteilt. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind diese Wettbewerbe heutzutage für Frauen und Männer gleich, also ohne jegliche Unterschiede.

Das war im Verlaufe der mehr als hundertjährigen Geschichte Olympischen Spiele der Neuzeit keineswegs immer der Fall. So wurde beispielsweise der 3000 Meter Hürdenlauf der Frauen erst im Jahre 2008 in Peking in das olympische Sportprogramm aufgenommen, während das bei den Männern seit den Olympischen Spielen 1920 schon der Fall ist.

Marathon (Langstreckenlauf )

Marathon

Auch der Langlauf war jahrzehntelang ein reiner Männerwettbewerb. Die drei Distanzen über 1500, 5.000 und 10.000 Meter gehörten seit 1896 beziehungsweise 1912 zum Sportprogramm. Die 1500 Meter Strecke wurde erstmals 1972 in München für die Frauen ins Programm aufgenommen, und bis zur Sommerolympiade 1996 folgten die beiden anderen Lauflaufwettbewerbe.

Zwischenzeitlich liefen die Frauen zwischen 1984 und 1992 anstelle der 5.000 Meter die verkürzte Distanz von 3.000 Meter.

Der Marathon ist eine ganz originäre olympische Laufdisziplin. Für die Männer seit der ersten Olympiade der Neuzeit im Jahre 1896, während die Frauen erst seit den 1984er Spielen ihren Marathon über dieselbe Distanz laufen.

Sprint-Disziplinen

Die typischen Sprintstrecken sind bei Frauen wie Männern die Distanzen über 100, 200, 400 und 800 Meter. Die Männer laufen diese Strecken von Beginn an, während bei den Frauen die 100 Meter im Jahre 1928, die 200 m zwanzig Jahre später, und die anderen beiden Distanzen erst bei den olympischen Sommerspielen 1960 beziehungsweise 1964 hinzukamen.

Hürdenlauf

Ähnlich verhält es sich beim Hürdenlaufen. Die kurze Distanz beträgt bei den Männern 110 Meter, bei den Frauen 100 Meter, und die 400 Meter-Distanz gilt für beide. Für die Männer gehörte das Hürdenlaufen von Beginn an zum Programm, während für die Frauen die Kurzdistanz erstmals bei den Olympischen Spielen 1972 in München zum Programm hinzukam, die 400 m-Distanz im Jahre 1984.

Staffellauf

Eines der Highlights bei jeder Sommerolympiade ist der Staffellauf. Frauen und Männer laufen beiderseits den 4 x 100 Meter sowie den 4 x 400 Meter Staffellauf. Die Männer beide Läufe seit der Sommerolympiade 1912, die Frauen seit den Olympischen Spielen 1928, und die 4 x 400 Meter seit den 1972er Spielen in München.

Hindernislauf

Der 3000 m Hindernislauf war seit der Sommerolympiade 1920 den Männern vorbehalten; erst bei den letzten Spielen in Peking im Jahre 2008 wurde dieser Laufwettbewerb in das Programm für die Frauen aufgenommen.

Gehen (engl.: Walking)

Gehen bzw. Walking ist, abgesehen von der Freizeitsportart „Walking“, vor allem eine etablierte Wettkampfsportart. Beim Olympischen Gehen muss, im Gegensatz zum herkömmlichen Laufen, immer einer der beiden Füße Kontakt zum Boden haben, wobei bei jedem Schritt das Knie mindestens einmal komplett durchgestreckt werden muss.

Das 20-km-Gehen ist recht neu im Olympischen Sportprogramm. Für die Männer seit den 1956er Spielen, für die Frauen erst seit dem Jahre 2000. Zuvor waren die Männer von 1908 bis 1952, und die Frauen bei den Olympischen Spielen 1992 und 1996 über die jeweils halbe Distanz von 10 km buchstäblich gegangen.

50-km-Gehen ist der aktuell einzige Laufwettbewerb, der den Männern vorbehalten ist. Seit den Olympischen Spielen 1932 wird ohne Unterbrechung bis heute über diese Distanz gegangen.

Laufsport als Teil der Mehrkampfwettbewerbe

Der Vollständigkeit halber wird noch angemerkt, dass im Mehrkampf das Laufen eine mehrere Teildisziplinen ist. Im Zehnkampf der Männer ist es mit 100 Meter, 400 Meter, 110 Meter Hürden und 1.500 Meter gleich vier Mal vertreten, beim Siebenkampf der Frauen mit 100 Meter Hürden, 200 Meter und 800 Meter drei Mal.

Der Zehnkampf gehört von Anfang an, also seit den Olympischen Spielen 1896 zum Sportprogramm, der Siebenkampf seit den 1984er Spielen. Er löste den Fünfkampf ab, der von 1964 bis 1980 zum Programm gehörte.

Verteilung der Laufwettbewerbe bei Olympia

Das Wettkampfprogramm der Laufwettbewerbe während der Olympischen Spiele ist so verteilt, dass fast an jedem Veranstaltungstag Entscheidungen oder Finalläufe anstehen. Herausragend sind dabei alle Sprintdistanzen der Frauen und Männer sowie die Staffelläufe.

Die beiden letzten Leichtathletik-Tage sind gespickt mit Finals, bei denen für viele teilnehmende Nationen die entscheidenden Medaillen und Platzierungen vergeben werden.